Die Pioniere

Summer of Pioneers Lichtensteig

Die PionieR:innen

Im Rahmen des Summer of Pioneers ermöglicht die Stadt Lichtensteig 20 Kreativen und Digitalarbeiter:innen gemeinsames Probewohnen und Coworking auf dem Land zum ersten Mal auch in der Schweiz. Die Pionier:innen, die im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählt wurden, bekommen vergünstigte möblierten Wohnungen, mit Nebenkosten und Internet-Flat, sowie kostenlosen Zugang zu einem Coworking Space.
Im Gegenzug bringen sich die Pionier:innen mit ihrem Wissen und ihren Netzwerken in der Stadt ein. 

Hier stellen wir die Gäste vor, welche diesen Sommer von Mai bis Ende Oktober 2023 Lichtensteig (Schweiz) bereichern:

Simone Gantner 

Was war vor Lichtensteig?       
Was war vor Lichtensteig? Aufgewachsen in Lütisburg im Toggenburg und zur Zeit wohnhaft in Trogen zieht es mich immer wieder zurück in meine Heimat, vor allem an die Thur und den Necker. Selbstständig bei natur&ritual (www.natur-ritual.ch/) begleite ich als naturzyklische Prozessbegleiterin und Ritualleiterin seit bald zehn Jahren Jugendliche und Erwachsene in Zeiten des Wandels. Nun möchte ich meine “Transformationskompetenz” gerne in neue konkrete Tätigkeitsfelder einfliessen lassen und so meinen Horizont erweitern und zu einer lebenswerten Zukunft beitragen.

Was passiert gerade in Lichtensteig?     
Ich geniesse es, die Thur vor meiner Haustür zu haben und freue mich schon auf das erste Bad, sobald das Wasser etwas wärmer ist. Ich bin begeistert und inspiriert von all den innovativen Menschen und Projekten in Lichtensteig und dem “Machergeist”. Die Kultur des Willkommens, die hier gepflegt wird, macht es mir leicht, neue Kontakte zu knüpfen und mich wohl zu fühlen.

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
Wir stecken mitten in den Vorbereitungen fürs Zukunftsfestival am 30. Juni, wo ich den “Tempel” kuratieren werde. Längerfristig habe ich die Idee einer “Zukunftsakademie” in Lichtensteig, einem Lern-/Forschungs-/Start-up-Ort für Nachhaltigkeit, Innovation & Wandel, die ich gerne ins Leben rufen würde.

Hendrik Buhrs

Was war vor Lichtensteig?                           
In den Kinderschuhen gehörte der Goldberg (262 Meter, Hagen, am Rand von Ruhrgebiet und Sauerland) zu meinen Herausforderungen. Berge – später auch höhere – und die Natur begeistern mich seitdem. Daneben liebe ich Sprache und Wörter. Als Wirtschaftsjournalist versuche ich, zunächst Sperriges verdaulicher zu machen, in Radio, Podcast und Onlinetexten. Münster, Frankfurt, Exeter, Köln und Berlin sind weitere Etappen auf meinem Weg.

Was passiert gerade in Lichtensteig?         
Ich freue mich über so viele interessante und zugewandte Begegnungen schon in kurzer Zeit. Ob es im gemütlichen LOKAL ist, am Wurscht-Zischtig, in meinem Stammplatz im Macherzentrum oder in der Badi – Lichtensteig ist enorm lebenswert und ich freue mich, hier zu sein. Ausserdem habe ich mit dem Schnebelhorn schon eine 1 vor die Goldberg-Masse setzen können.

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?               
Ich bin Teil des Teams für Social Media und Pressearbeit und helfe damit, den Summer of Pioneers sichtbar zu machen. Dazu denke ich gerade auf einem Projekt herum, das man sich anhören kann, und möchte mich außerdem im Macherzentrum einbringen.

Thomas

Was war vor Lichtensteig?
Aufgewachsen bin ich in Unterfranken, einer schönen Weinbauregion mitten in Deutschland. Ich habe bisher schon an ganz unterschiedlichen Orten gelebt: Dazu gehörten ein Studienaufenthalt in Schottland und halbes Jahr in den italienischen Bergen. Schon früh hat es mich ausserdem nach Indien gezogen, deshalb habe ich ein Jahr dort gewohnt und gearbeitet, als Softwarearchitekt in Bangalore/Bengaluru. Seit 2012 habe ich ein eigenes Unternehmen, Mailvelope. Damit können Nutzer*innen ihre E-Mails sicher verschlüsseln.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Mein täglicher Arbeitsplatz ist jetzt das Macherzentrum. Hier sitze ich mit meinem Mitarbeiter vor Ort, der auch nach Lichtensteig gezogen ist. Wir haben ein produktives Teamwork im Coworking Space und können uns besser austauschen, als wenn wir an unterschiedlichen Orten arbeiten würden. Bald verstärkt uns sogar noch ein Toggenburger Softwareentwickler!

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
Ich bastele mit anderen Pioneers an der Dekoration fürs Zukunftsfestival und bin am Tag der Offenen Tür im Macherzentrum dabei. Die vielseitigen Initiativen hier im Städli locken mich und ich möchte das, was vor Ort passiert, weiter entdecken. Ausserdem habe ich mir vorgenommen, den Säntis und mindestens einen Gipfel der Churfirsten zu besteigen!

Naveen Shamsudhin

Was war vor Lichtensteig?
It feels as if I have lived a few lifetimes before coming to Lichtensteig. I have spent a third of my life each in Kerala (India), in Sharjah (United Arab Emirates) and in Zurich (Switzerland). Lichtensteig feels to me as the beginning of yet another life.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
In Lichtensteig, I experience a lot of spaciousness, and I feel like I have an opportunity to rest. Days flow spontaneously right now. I get to read a lot, write, draw, dance and just be. I workplay remotely for two projects Kaleido Retreat and Humane Warriors.

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
After the Wakkerpreis weekend, I am hoping to facilitate *Spielgruppe*, a space for the pioneers to cultivate play, curiousity, self and group awareness, and to dream of the questions, *what if .. ?*

I am manifesting the vision of bringing Kaleido Retreat to Lichtensteig in 2024!

Michael Toepfer

Was war vor Lichtensteig?
Als ich vor 34 Jahren von Unterfranken nach Zürich zog, fühlte ich mich bereits wie ein Pionier. Es dauerte dann aber noch, bis ich 2019 die Mini.Stadt Lichtensteig und ihre offenen Menschen kennenlernte, beim Besuch des kleinen Weihnachtsmarkts vor dem Rathaus und dem Jaël-Konzert im Chössitheater. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Vier Jahre später machte mich eine Klimaschutz-Kollegin bei myclimate auf den Summer of Pioneers aufmerksam. Wie konnte ich da widerstehen?!

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Ironie der Geschichte: Nach vielen Berufsjahren als Erwachsenenbildner bewohne ich nun einen ehemaligen Seminarraum der früheren Migros-Klubschule und fühle mich wie ein König, mitten im Bermuda-Dreieck von Lichtensteig. Arbeiten im stylischen Macherzentrum, Shopping in den Arkaden der wunderschönen Hauptgasse, zum Ausgang in die wohlgeführte Sommerbar – alles vor der Haustüre und der feine Zmittag in der Chääswelt sogar im Hause.

Wie geht es mit dir weiter in Lichtensteig?
Als erstes möchte ich die handlungsorientierten Klimabildungs-Workshops meiner Arbeitgeberin, der Stiftung myclimate, in den Schulen von Lichtensteig und Wattwil platzieren. Es gilt ja, eine lebenswerte Zukunft der jungen Menschen zu ermöglichen, indem sie diese selber in die Hand nehmen.
Daneben kümmere ich mich, mit anderen Pionier*innen zusammen, um die Ausgestaltung eines zentralen Begegnungsortes für uns als Gruppe, die Bevölkerung und Gäste. Und von den Macherinnen und Machern hier möchte ich selbst auch noch ganz viel lernen.

                              Julia Bauer

Was war vor Lichtensteig?
Einst, vor gut 2 Jahren, bin ich mit dem Zug hier angekommen, aus der „Grossstadt“ St. Gallen ins Städtli auf dem Lande und habe bald verstanden, wieso ich hier immer und immer wieder aussteigen möchte. Ich finde es total entspannend, dass ich vom Gleis aus direkt schon mein zu Hause sehe, die Bahnhalle, in der auch das Chössitheater wohnt. Seit ich hier bin, hat sich einiges in meinem Leben auf wunderbare Weise vereinfacht und das tut mir, die an allem möglichen interessiert ist, ganz schön gut.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Heute, bei diesen sommerlichen Temperaturen, sass ich – tatsächlich – mit Wollfinken und Kashmirpulli in meinem kühlen Wartsaal-Atelier am Bahnhof Lichtensteig und habe studiert und gelesen, wie sich Musik neurologisch auf unser Gehirn auswirkt. Nebst meiner Musiktherapie-Ausbildung und der Arbeit an einer freien Schule öffne ich diesen Wartesaal ab und an für alle, die auf etwas oder jemanden oder auch auf nichts warten …

Wie geht es mit dir weiter in Lichtensteig?
So ist ein Zyklus von vier Veranstaltungen entstanden, bei denen die Begegnung und der Austausch zwischen Menschen, die auch hier gelandet sind, im Zentrum steht. Luft, Erde, Feuer und nun steht noch das Wasser vor der Tür – ich bin gespannt, wo es uns hinschwemmt. Ausserdem möchte ich gerne einen symbolischen Friedhof anlegen, für all die Ideen und Projekte, die nie umgesetzt werden wollten.

Manuel Benjamin Lehmann 

Was war vor Lichtensteig?
Ich habe Zukunft kreiert in Zürich und dafür Organisationen angestossen wie das Zukunftsdorf Egnach, Transition Zürich, das Ernährungsforum Zürich und den Thinkpact Zukunft. Aufgewachsen bin ich im Kanton Graubünden und habe dort und in Winterthur viele Jahre Kultur organisiert. Mich interessieren Synergien zwischen den verschiedenen Projekten, an denen ich dran bin und dem, was in Lichtensteig läuft.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Dreissig Organisationen und viele Macher*innen verändern den Ort und gestalten Zukunft. Lichtensteig wird als positives Beispiel wahrgenommen und zeigt Perspektiven für ländliche Regionen auf. Menschen laufen durch «das Städtli» und sehen aus, als hätten sie über Lichtensteig gelesen und wollen den Ort nun mit eigenen Augen sehen.

Wie geht es mit dir weiter in Lichtensteig?
Ich komme und gehe. Und komme und gehe. Und komme und gehe. Und erzähle von dem, was ich gesehen habe. Hier und woanders. Und wir kreieren gerade ein Living Lab in Egnach am schönen Bodensee, das sich auf die bergigen Regionen adaptieren liesse.

Théo Fischer

Was war vor Lichtensteig?
Ich fühle mich am Lémansee (richtig, nicht Genfersee) zu Hause, in der schönsten Stadt der Schweiz – nach Lichtensteig bien sûr …: Vevey! Mit so einem Panorama und einer Kultur grosswerden zu dürfen, hat mich stark beeinflusst. Deshalb engagiere ich mich dafür, dass diese sozial und natürliche Landschaft auch weiterhin lebendig bleibt. Ursprünglich habe ich Wirtschaft an der HSG (Universität St. Gallen) studiert. Für mich bedeutet das im Kern, Beziehungen zu pflegen: mit denen, die um mich herum sind, mit dem, was uns verbindet, mit dem, was mich glücklich und lebendig macht.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Hier bin ich total fremd, und in erster Linie geht es darum, meinen Bezug zu dieser Stadt, ihren Einwohner*innen und ihrer Umgebung aufzubauen. Ich finde es total spannend und bereichernd, mal „niemand“ sein zu dürfen und jeden Tag neue Begegnungen zu machen. Also mich von diesem Ort inspirieren zu lassen, und auch gut zuzuhören, was hier gebraucht wird, und wo ich mich am besten einbringen kann.

Wie geht es mit dir weiter in Lichtensteig?
Ich werde mich am 30. Juni für das „mini.zuekunft Festival“ einbringen und dort aktiv mitmachen. Es gibt viel Potenzial, hier Sachen anzugleisen oder mich zu beteiligen. Ich habe aber keinen fixen Plan ausser im Flow zu agieren. Ich heisse ja auch Fischer mit Nachnamen und habe schon ein paar von meinen Peers in Aktion in der Thur gesehen – ich würde das gerne auch ausprobieren!

Oswald H. König Tafur

Was war vor Lichtensteig?
Ich war auf einer mehrmonatigen Reise in Peru, meiner zweiten Heimat, als ich über Linkedin die Einladung erhielt, am Summer of Pioneers teilzunehmen. Wie man sich vorstellen kann, war ich gerade in einem ganz anderen “Flow” und wollte erst direkt absagen. Aber dann kam mir der Gedanke, der zumindest in meinem Fall beim Reisen so mächtig ist: “Wieso eigentlich nicht?“

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Der totale Wahnsinn. Am zweiten Tag habe ich die Organisation des Zukunftsfestivals übernommen, und am 3. Tag nach meiner Ankunft in Lichtensteig sass ich schon im Büro des Stadtpräsidenten und klärte per Handschlag die wichtigsten Eckpunkte, um bis Ende Juni ein Zukunftsfestival auf die Beine zu stellen. Für mich eine ganz neue Erfahrung des unBÜROkratisierens und reKREATIVierens – ziemlich erfrischend “unschweizerisch”!

Wie geht es mit dir weiter in Lichtensteig?
Jetzt gilt es, das Zukunftsfestival inklusive tanzwürdiger Party zu verwirklichen. Nachher möchte ich an der Thur das Fischer-Brevet “machen” (bzw. einfach am Fluss sitzen und “nichts” tun). Ich glaube eben, die Welt von morgen braucht UnterLASSERtum genauso wie UnterNEHMERtum.

Regula Lustenberger

Was war vor Lichtensteig?
Ich bin bis 13 Jahre im Toggenburg aufgewachsen und habe es immer als Verlust empfunden, diese schöne Region nicht mehr mein Zuhause nennen zu können. Nach einigen Jahren im Aargau, Luzern, Zürich und Winterthur habe ich vor fünf Jahren begonnen, mich wieder mit dieser Region vertraut zu machen, und so kam es mir sehr gelegen, dieses Probewohnen auf Zeit auszutesten.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Ich habe sozusagen meinen Arbeitsplatz als selbständige Grafikerin ins Macherzentrum verlegt, wo ich die Gemeinschaft geniesse, die schönen Mittagspausen im Grünen oder das „Fiirabigbier“ an einem Apéro, Theater oder anderem Event, die hier nicht auszugehen scheinen. Mein Ziel ist es, Lichtensteig für Kunstschaffende oder Kulturinteressierte bekannter zu machen, mit einem geplanten Stadtrundgang durch „Lichtensteig reloaded“ oder einer Inszenierung auf dem Bahnareal.

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
Mein Lebenstraum seit Kindheit war immer ein altes Haus im Toggenburg, vielleicht lässt sich dieses Traumhaus ja noch finden? Schön fände ich es auch, hier in der Natur eine neue Kultur ins Leben zu rufen. Man trifft sich nicht nur fürs Yoga am Ufer der Thur, sondern auch um Gott anzubeten, Jesus kennenzulernen und den Glauben als Kraftort zu erfahren, losgelöst von religiösen Normen des gängigen Christentums. Ich begegne hier im Toggenburg immer wieder spirituellen Menschen, die offen sind aus ihren „Bubbles“ herauszutreten, das ermutigt mich!

Eddel Beck

Was war vor Lichtensteig?
Ganz ursprünglich bin ich gelernter Filmproduzent, aber mein Leben hat mich immer wieder andere Wege einschlagen lassen. Ich habe Existenzgründern geholfen, mit einem Freund ein Schokoladen-Café eröffnet, Flüchtlinge unterstützt und in den letzten Jahren in einem Makerspace Workshops zu einer CAD-Software gegeben. Die Summer of Pioneers hatte ich schon im Netz mit grossem Interesse mitverfolgt. Als es dann hiess „das erste Mal in der Schweiz“, war ich gleich Feuer und Flamme, da ich hier schon Verwandtschaft habe.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Ich habe mein Ebike mitgebracht und erkunde die Gegend. Ein sehr gutes Fortbewegungsmittel für solche Touren!

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Gestaltung des Bahnareals anlässlich des Zukunftsfestivals. Daneben kümmere ich mich um einen gemeinsamen Raum für uns Pionier*innen direkt am Bahnhof. Es ist für mich als Großstadtmensch kaum zu glauben, wie kurz hier die Wege zu Entscheidungen sind. Geht man auf die Menschen, Unternehmen oder die Verwaltung zu, trifft man auf Offenheit, Neugierde und grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung!

Susanna Bloß

Was war vor Lichtensteig?
Nach vielen Jahren im Beruf habe ich mich entschieden, noch einmal in das studentische Leben einzutauchen. Im Masterstudiengang Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt beschäftige ich mich mit der partizipativen und transformativen Gestaltung von Bildungsprozessen. Gerade angesichts der schon bestehenden und vor allem noch kommenden globalen Herausforderungen ist zukunftsverantwortliches Denken und Handeln ein Schlüssel für nachhaltige Entwicklung.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Ganz oft in der Thur baden, am Flötzli ein gutes Buch lesen und den einen oder anderen Berggipfel besteigen. Zudem geniesse ich in Lichtensteig das kulturelle Angebot. Ob Lesung, Orgelkonzert oder Kunstausstellung – es ist einfach eine Menge geboten. In Hinblick auf mein Studium finde ich es besonders inspirierend, die drei Ziele, die sich Lichtensteig im Leitfaden „Mini.Nachhaltigkeit“ gesetzt hat, im Täglichen zu erleben. Überall im Städtli sehe ich vielfältige Umsetzungen von sozialer Teilhabe, lokaler Produktion und resilienten Ökosystemen. Das macht Mut!

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
Tavolata, Zukunftsfestival, Tag der offenen Tür im Macherzentrum beim Wakkerfest – es gibt viel zu tun in diesem Sommer! Das Schöne ist, wir packen es gemeinsam an.

Alexander Röttcher

Was war vor Lichtensteig?
Viele Reisen an verschiedenste Orte auf der Welt haben mein Leben vor Lichtensteig geprägt. Trotz schöner Erfahrungen hat diese Zeit in mir den Wunsch geweckt, fest irgendwo anzukommen. Allerdings nicht irgendwo in irgendeiner Doppelhaushälfte, sondern an einem Ort, wo ich die Vielfalt des Lebens jeden Tag erleben kann, ohne dafür ständig den Koffer packen zu müssen. Ein Ort, wo nicht nur von Krisen gesprochen wird, sondern Menschen anpacken und ihre Zukunft gestalten wollen.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Das Leben hier ist geprägt von einem ständigen Auf und Ab. Damit meine ich nicht nur die bergige Landschaft, sondern auch meine täglichen Eindrücke vom Leben als Deutscher in einer Schweizer Kleinstadt. Vorübergehend die Zeit im Süden geniessen während das Leben im Norden weitergeht ist schon recht kräftezehrend – allein wenn physische Präsenz gefragt ist und man auf das Fliegen verzichten will. Da gibt es nichts Schöneres, als direkt am Bahnhof mit dem wunderschönen Stadtpanorama sowie der herrlichen Aussicht über die Berge begrüsst zu werden. Durchatmen, die Ruhe in sich aufnehmen und Energie tanken.

Wie geht es mit dir weiter in Lichtensteig?
Ich möchte gerne über die nächsten Monate in das Leben dieser Mini.Stadt eintauchen. Die vielen Überraschungen, die sich gefühlt hinter jeder Tür verstecken, aufdecken und für andere sichtbar machen. Und ein kleines Stück Lebensfreude, Kreativität und Machergeist der Menschen des Städtlis in meinen Reiserucksack packen und mitnehmen.

Angelina Eckert

Was war vor Lichtensteig?
Die letzten 14 Jahre habe ich in Berlin verbracht. Der Wunsch nach einer kleineren Stadt schlummert schon länger in mir – und die Chance, die sich mit dem Summer of Pioneers ergibt, hat gerade perfekt in mein Leben gepasst. Meinen Job als Grafikdesignerin pausiere ich in diesem Sommer und habe ihn gegen den Zapfhahn der Sommerbar des LOKAL eingetauscht.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Gerade kommt der Sommer endlich so richtig hier an. Ich genieße die Sonne, die gemeinsame Zeit und Unternehmungen mit anderen Pionier*innen. Ich nehme gerne am Acro Yoga teil, das bei schönem Wetter draußen an der Thur stattfindet, arbeite im Permakulturgarten auf dem Berg und trainiere meine Hündin, die nur das flache Land kennt, zum Bergsteiger-Hund!

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?                
Ich bin involviert in das Zukunftsfestival, das am 30.6. in Lichtensteig stattfinden wird, dort mache ich mir Gedanken über die Raumgestaltung.
Außerdem möchte ich gerne mehr über die Erinnerungen und Geschichten rund um das Thema Essen und Esskultur der Lichtensteiger*innen erfahren. Dafür möchte ich bald jede Menge Informationen sammeln, zuhören, eingeladen werden, später dann eine Tavolata oder ein großes Dinner veranstalten und die gesammelten Rezepte und Geschichten in die Form eines Buches bringen. An der Produktion eines Audiowalks fürs Städtli möchte ich mich auch gerne einbringen.

Stefan Krursel

Was war vor Lichtensteig?
Ich habe mich im wunderbaren Hamburg immer wohl gefühlt. Die Stadt ist seit vielen Jahren mein Zuhause. Doch in den letzten Jahren wuchs in mir der Wunsch, wieder mehr Zeit in der Natur zu verbringen und dem städtischen Trubel zu entfliehen. Ursprünglich hatte ich vor, mit dem Wohnmobil durch Deutschland zu reisen, um Co-Working-Spaces zu besuchen und dabei die Schönheit der Landschaften zu genießen. Doch dann kam Lichtensteig als interessante Alternative dazwischen. Für mich die Möglichkeit, eine neue Stadt zu entdecken und gleichzeitig der Natur näher zu sein!


Was passiert gerade in Lichtensteig?   
Hier herrscht eine offene und freundliche Atmosphäre. Obwohl ich erst seit einem Monat hier bin, fühle ich mich überhaupt nicht fremd, sondern herzlich aufgenommen. Es ist, als hätte ich schon immer hier gelebt. Eine kleine Herausforderung ist die Mundart. An sie gewöhne ich mich nach und nach. Das Besondere an dieser Stadt ist ihre Größe. Man braucht nur vor die Tür zu gehen, um Einheimische und Pionier*innen zu treffen. Hier muss man sich nicht verabreden. Die Menschen interagieren und begegnen sich wie in einer großen Wohngemeinschaft.

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?           
Als Pionier hätte ich nicht erwartet, dass ich nach so kurzer Zeit schon einen regelmäßigen Termin mit dem Stadtpräsidenten (das Pendant zu deutschen Bürgermeister*innen) habe. Wir treffen uns jetzt wöchentlich und sprechen über Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt. Sehr spannend, direkt mit den Verantwortlichen zu interagieren und meine Ideen und Visionen einzubringen! Einer unserer Schwerpunkte ist das Macherzentrum, ein noch junger Co-Working-Space. Es ist faszinierend, wie dieses Projekt nach und nach wächst und sich entwickelt. Ich freue mich darauf, dass ich am Ende meiner Pionierzeit etwas Nachhaltiges in Lichtensteig hinterlassen kann. Das Macherzentrum bietet eine Plattform für Kreativität und Zusammenarbeit, und ich freue mich darauf, meinen Beitrag zur Gestaltung und zum Erfolg dieses Projekts zu leisten.

Noli

Was war vor Lichtensteig?
Ich komme aus Berlin. Da ist es oft laut und viele Menschen sind unterwegs. Manchmal ist das ganz schön anstrengend. Mein Freundeskreis ist ziemlich gross. Wir treffen uns oft im Park. Das ist toll. Ich bin sehr gesellig, allerdings muss ich zugeben, dass ich Katzen nicht so gerne mag. Tut mir leid, manche kann man halt einfach nicht riechen, das ist im Leben so. So lange sie mich aber in Ruhe lassen, ist alles gut.

Was passiert gerade in Lichtensteig?
Ich erschnüffele mir mein Revier jeden Tag ein bisschen mehr. Die Gerüche sind in Lichtensteig schon anders, irgendwie frischer. Bei meinen Rundgängen durchs Städtli bin ich sehr kontaktfreudig und am liebsten immer mittendrin. Dabei gefallen mir besonders die vielen Streicheleinheiten. Meine Tage sind meist ziemlich vollgepackt, so dass ich abends oft sehr müde ins Bett = meine Schlafdecke falle. Aber das Gärtnern, der regelmäßige Austausch mit den Pionier*innen und Lichtensteiger*innen, das Grillieren am Flötzli oder das Wandern im Toggenburg machen einfach so viel Spass.

Wie geht’s weiter in Lichtensteig?
Ich gehe mit einer sehr offenen Einstellung durchs Leben und freue mich auf alles, was kommt (außer Katzen). Jeder Tag in Lichtensteig ist für mich voller Überraschungen. Das geniesse ich.